Inhalt

Die Themen digitale Identität und digitale Selbstbestimmung waren 2024 Gegenstand von Entwicklungen im öffentlichen Sektor. Besonders hervorzuheben sind:

In einem breiteren Kontext war die digitale Souveränität auch Teil unserer internationalen Vernetzungsaktivitäten durch die Organisation des DACH-Seminars zum Thema «Digitalität souverän gestalten».

Digitale Mobilität mit Edulog und Switch edu-ID

Edulog ermöglicht Lernenden in der ganzen Schweiz ihre digitale Identität vom Kindergarten über alle obligatorischen und postobligatorischen Schulstufen hinweg zu nutzen, auch wenn sie den Kanton oder die Bildungsinstitution wechseln. Beim Übertritt an eine Hochschule registrieren sich die Lernenden bei Switch edu-ID

Um die digitale Mobilität fortan über sämtliche Stufen zu gewährleisten, haben wir mit Switch vereinbart, die digitalen Identitätsdienste der Volksschule, der Sekundarstufe II und der Hochschulen fortan gemeinsam weiterzuentwickeln. Ziel ist es, eine technische Verbindung zwischen Edulog und Switch edu-ID herzustellen. Dies würde beispielsweise den Übertritt von Edulog-Nutzenden in eine höhere Bildungseinrichtung oder den Zugang zu Bibliotheken der Hochschulen erleichtern. Umgekehrt könnten die Nutzenden der Switch edu-ID auf die Edulog-Dienste zugreifen. Ein konkreter Anwendungsfall dafür sind Volksschul-Praktika im Rahmen eines PH-Studiums.

Gemeinsam mit Switch werden wir die Implikationen digitalpolitischer Entwicklungen für die digitale Bildungsinfrastruktur analysieren. So können wir nachhaltig Grundlagen schaffen, um die digitale Identität und Mobilität nicht nur über alle Bildungsstufen, sondern auch sektorübergreifend anschlussfähig zu gestalten. Die Verbindung der digitalen Bildungsinfrastrukturen zur künftigen e-ID wird dazu wesentlich beitragen. 

Edulog: Entwicklungen 2024

Ende 2024 nahmen Identitätsanbieter aus einer deutlichen Mehrheit der Kantone an Edulog teil. In 16 Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein ist mindestens ein Identitätsanbieter Mitglied der Föderation und das Angebot an nutzbaren Online-Diensten ist auf über 40 angestiegen. 

Edulog hat die Aufbau- und Einführungsphase abgeschlossen und ist in den Betrieb übergegangen. Die entsprechende Edulog-Leistungsvereinbarung 2025–2028 wurde von der Plenarversammlung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) am 25. Oktober 2024 beschlossen. 

Die Leistungsvereinbarung sieht nicht prioritär ein weiteres Wachstum der Föderation vor, sondern konzentriert sich auf die Nutzung von Edulog. Die Anzahl der aktiven Identitäten der teilnehmenden Identitätsanbieter ist bis heute kleiner geblieben als die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Dies hat zur Folge, dass es weniger erfolgreiche Logins gibt, als potenziell zu erwarten wäre. Die Verankerung von Edulog im Schul- und Unterrichtsalltag der Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler ist daher das zentrale Ziel der Betriebsphase 2025–2028.

Bereits im Jahr 2024 zielte die Weiterentwicklungen von Edulog auf eine vereinfachte Nutzung ab. 

  • Die Verträge für Identitätsanbieter wurden überarbeitet und ihre Lesbarkeit, Struktur und Verständlichkeit verbessert. 
  • Die Navigation und das Design von my.edulog.ch, dem Portal für die Nutzerinnen und Nutzer, wurden verbessert und sind nun barrierefrei.
  • In Zusammenarbeit mit der Kommission Organisation und Prozesse (KOP) der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK) wurden die Möglichkeiten einer breiten Einführung von Edulog in der Berufsbildung geprüft. Dabei wurde die Erweiterung der Edulog-Attribute vorbereitet.
  • Über die Dachkonferenz der Berufsfachschulen wurde eine Umfrage zu den genutzten Online-Diensten durchgeführt. Sie dient dazu, das Angebot an Online-Diensten besser auf die Berufsbildung auszurichten. Eine Erhebung bei den Kantonen hat ergeben, dass der Nutzen von Edulog stark mit der Koordination des Identitätsmanagements zwischen den drei Verbundpartnern der Berufsbildung verbunden ist.

Mit der Leistungsvereinbarung 2025–2028 konnte die Zusammenarbeit mit ELCA, der Partnerin für den technischen Betrieb von Edulog, verlängert werden. Sie wurde auf zwei Jahre befristet, da auf Ende 2026 eine erneute Ausschreibung vorgesehen ist.

Schliesslich hat Andreas Klausing, Mitglied der Geschäftsleitung von Educa, am 1. Dezember die Verantwortung für die Umsetzung der Edulog-Leistungsvereinbarung 2025–2028 übernommen.