
Im Rahmen der Entwicklung einer Datennutzungspolitik für den Bildungsraum Schweiz analysieren wir unterschiedliche Aspekte von Daten und beziehen die wichtigsten Anspruchsgruppen mit ein. Dafür betrieben wir auch 2024 die Anlaufstelle für Datennutzung und Datenschutz sowie das Programm für Datennutzungsprojekte.
Unsere Podcast-Serie «Daten im digitalen Bildungsraum» beleuchtet Daten auf verschiedenen Ebenen und Themenbereichen: Von den grundlegenden Betrachtungen von Datenflüssen und Datenräumen, über praktische Überlegungen zur datenschutzkonformen Schule bis hin zum transversalen Thema der künstlichen Intelligenz.
Anlaufstelle für Datennutzung und Datenschutz
In Schule und Unterricht, aber auch in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen sowie im Alltag der Bildungsbehörden tauchen durch den digitalen Wandel neue Fragen zu Technik, Recht und Ethik auf. Unsere Anlaufstelle beantwortete Fragen zu Datennutzung und Datenschutz. Wir bereiteten diese auf und veröffentlichten regelmässig die Fragen an die Anlaufstelle.
Auch im Jahr 2024 beschäftigte das Bildungssystem insbesondere rechtliche Fragen im Umgang mit Daten: die datenschutzkonforme Weitergabe von Daten, der datenschutzkonforme Einsatz von Lehrmitteln und Applikationen, die Einhaltung des Urheberrechts usw. Die Gründe dafür sind im revidierten Bundesgesetz über den Datenschutz und in den revidierten kantonalen Datenschutzgesetzen zu finden. Rund ein Fünftel der Anfragen betrafen des Weiteren die Themen «Infrastrukturen und Standards» und «kompetenter Umgang mit Daten».
Die Anfragen stammten mehrheitlich von IKT-Verantwortlichen, Schulleitungen, Bildungsverwaltungen, Lehrpersonen und Volksschulämtern. Die Rückmeldungen zu unseren Beratungsleistungen sind positiv. Unsere Beratungen stossen auf viel Wertschätzung.
Programm für Datennutzungsprojekte
Seit dem Start des Programms am 1. Juli 2022 konnten wie geplant acht Datennutzungsprojekte begleitet und abgeschlossen werden.
Die begleiteten Projekte befassten sich mit der Maturität von Bildungsinstitutionen im Umgang mit Daten, digitalen Bildungsdatenwegen oder auch dem Datenbeschaffungsprozess.
Wir publizierten laufend Erkenntnisse aus dem Programm:
- Zwei Fragestellungen liessen wir durch das Center for Information, Technology, Society and Law (ITSL) der Universität Zürich klären: Eine rechtliche Auslegeordnung zu KI sowie eine rechtliche Auslegeordnung zu Sekundärnutzung.
- Unsere rechtliche Expertise erforderte das Projekt «Lehrmittelsteuerung im Kanton Aargau aus Datenschutzperspektive». Das Projekt analysiert die Lehrmittelsteuerung von der Evaluation eines Lehrmittels bis zum konkreten Einsatz an den Volksschulen aus datenschutzrechtlicher Sicht. Hierbei hat sich gezeigt, dass insbesondere klare Verantwortungsketten bekannt sein müssen.
Dialog und Vernetzung
Der Dialog und Austausch mit den relevanten Akteuren bildet die Grundlage für die Entwicklung einer gemeinsamen Datennutzungspolitik. Um eine aktive Zusammenarbeit zu fördern, führten wir interdisziplinäre Workshops durch, testeten Lösungsansätze und nahmen an Veranstaltungen und Gremiensitzungen teil.

Besonders gefragt waren auch im Jahr 2024 unsere Rechtsexpertise, unsere Fachkenntnisse im Bereich Informationssicherheit sowie unsere Systemkenntnisse. Ebenso geschätzt wurde der Zugang zu unserem breiten Netzwerk.
Als weiterer Themenschwerpunkt beschäftigten wir uns mit Datenflüssen als Bausteine der Datennutzung. Denn: Um Daten produktiv zu nutzen, müssen sie in Form von Datenflüssen im Bildungssystem ausgetauscht werden. Wie Datenflüsse in einem künftigen Bildungsdatenraum aussehen könnten und welche Anforderungen es dafür gibt, analysieren wir in unserem Dossier «Vom Datenfluss zum Bildungsdatenraum».
Erkenntnisse aus diesen vielfältigen Tätigkeiten fliessen in den Bericht zur Entwicklung einer Datennutzungspolitik für das Bildungssystem ein. Wir greifen den erkannten Handlungsbedarf auf und skizzieren Stossrichtungen (Entwicklungslinien) wie auch Massnahmen (Entwicklungsansätze) der Datennutzungspolitik.