Es gibt viele abgedroschene Phrasen, um die Auswirkungen digitaler Trends zu beschreiben. Wenn es um die Nutzung von Daten geht, gehört wohl auch der Satz «Daten sind die Währung der Zukunft» dazu. Warum also eine solche Phrase bemühen? Weil das Bild der Währung – wenngleich für Daten im Bildungssystem unzutreffend – einen wichtigen Aspekt beleuchtet.

Unter einer «Währung» versteht man ein einheitliches, von einem Staat akzeptiertes Zahlungsmittel. Dieses kann in einem Währungsraum über einen Zahlungsverkehr mit klaren Regeln einfach und standardisiert ausgetauscht werden. Für den Austausch zwischen Währungsräumen existieren Umrechnungskurse von der einen in die andere Währung.

Sollen aber Daten ausgetauscht werden, ist oft unklar, in welcher «Währung» dies geschieht, wie der «Zahlungsverkehr» abgewickelt wird und welcher «Umrechnungskurs» zwischen «Währungsräumen» zu verwenden ist. Damit in Zukunft wo nötig Daten so einfach fliessen können wie heute Währungen, brauchen wir «Datenräume» vergleichbar mit Währungsräumen und klare Regeln für den Datenaustausch analog zum Zahlungsverkehr. Dadurch könnten Transaktionskosten gesenkt, Umrechnungsfehler verhindert und neue Datenflüsse ermöglicht werden. Zudem fasst das Dossier eine von Educa in Auftrag gegebene rechtliche Analyse zur Sekundärnutzung von Daten zusammen. 

Wie Datenflüsse in einem künftigen Bildungsdatenraum aussehen könnten und welche Anforderungen es dafür gibt, analysieren wir im Educa Dossier «Vom Datenfluss zum Bildungsdatenraum». Getreu dem Titel sind Datenflüsse – als Bausteine des Datenraums – Ausgangspunkt unserer Analyse. Denn: Erst ein gutes Verständnis bestehender und potenzieller Datenflüsse, sowie den damit verbundenen Herausforderungen, erlaubt die Vermessung eines künftigen Bildungsdatenraumes. 

Daten im digitalen Bildungsraum: eine Podcast-Serie

Die erste Episode unserer Podcast-Serie «Daten im digitalen Bildungsraum» thematisiert ebenfalls Datenflüsse. Tobias Schlegel und Edouard Lamboray diskutieren darüber, was Datenflüsse sind, wieso sie im Dossier so prominent analysiert werden und was wir aus den Datenflüssen von heute für die Datennutzung von morgen lernen können.

Das Dossier wird künftig um weitere Themen rund um Datenflüsse im Bildungsdatenraum ergänzt. Aber zunächst mal: Viel Spass bei der Lektüre!

Illustration Bildungsdatenraum

Aktuelle und potentielle Datenflüsse im Bildungssystem

Obschon im Bildungssystem viele Daten ausgetauscht werden, fehlt eine Übersicht zu diesen Datenflüssen. Um die Grenzen eines künftigen Datenraums abzustecken, ist ein Überblick indes wichtig. Eine von uns durchgeführte Umfrage gibt erste Anhaltspunkte zu aktuellen und potenziellen Datenflüssen.
Illustration Bildungsdatenraum

Datenflüsse als Grundlage der Datennutzung

Die Nutzung von Bildungsdaten könnte sich künftig in einem «Datenraum» abspielen. Um dahin zu gelangen, braucht es vertieftes Wissen dazu, welche Daten in diesem Datenraum fliessen sollen. Ein Startpunkt dieses Wissensaufbaus ist die Beschreibung, Bewertung und Bestandsaufnahme heutiger Datenflüsse im Bildungssystem.
Illustration Bildungsdatenraum

Datenflüsse verstehen und bewusst gestalten

Daten sind mobil. Sie reisen innerhalb und zwischen Systemen, Institutionen und Datenräumen. Je nach Situation gelten dabei andere Rahmenbedingungen. Wer Daten nutzt oder Strategien für ihre Nutzung entwickeln will, sollte die zugrunde liegenden Datenflüsse unter die Lupe nehmen. 
Dossier Informationssicherheit, Kapitel «Orientierungshilfe für Schulen»

Rechtliche Analyse zur Sekundärnutzung von Daten

Ein von uns in Auftrag gegebener Bericht analysiert Möglichkeiten der Sekundärnutzung von Personendaten im Bildungssystem. Der Bericht zeigt: Aus rechtlicher Sicht kommt der Fall «Sekundärnutzung» seltener vor als erwartet. Liegt eine solche vor, sind aber einige datenschutzrechtliche Fragen zu klären.
Kachelbild zum Beitrag «Mehrfach- und Sekundärnutzung von Daten»

Mehrfach- und Sekundärnutzung von Daten

Daten können beliebig oft mehrfach genutzt werden. Und doch werden Daten erst selten mehrfach genutzt. Dabei könnte die intensivere und verbesserte Mehrfachnutzung für das Bildungssystem effizientere Abläufe, neue Forschungserkenntnisse, mehr evidenzbasierte Entscheide und Innovationen ermöglichen.

Weiterführende Informationen zum Thema