Warum bricht der Kontakt zur Schule ab und wie kann er wieder aufgenommen werden?

Der Kontakt mit der Schule kann aus unterschiedlichsten Gründen abbrechen: zum Beispiel wegen nicht adäquater Infrastruktur (kein Computer bzw. Laptop, keine ausreichend schnelle Internetverbindung, fehlender Drucker, kein angepasster Arbeitsplatz), wegen Überforderung durch das Fernlernen, ungenügend erfülltem Bedürfnis nach direkter Unterstützung oder direktem Kontakt zur Lehrperson, wegen fehlender Motivation oder mangelndem Interesse für einzelne Fächer oder auch aufgrund fehlender Interaktion mit den Peers. Die Kenntnis der Ursache des Kontaktabbruchs erleichtert die Suche nach adäquaten und bedürfnisorientierten Lösungen wesentlich.

Bricht die Kommunikation ab, ist es wichtig, dass die Schule aktiv versucht, den Kontakt mit der bzw. dem Lernenden wiederherzustellen (E-Mail, Anruf, Nachrichten aufs Handy oder sogar Hausbesuch, falls notwendig). Diese Kontaktaufnahme muss nicht unbedingt durch die Lehrperson erfolgen, hier können andere schulische Dienste einspringen – je nach Begebenheit beispielsweise das Sekretariat, der Schulsozialdienst, der schulpsychologische Dienst, die sonderpädagogischen Dienste oder die Schulleitung.

Romain-Lanners-final_7abbbb2796f27c91ef535646dc2c5299.jpg

Wie können Eltern unterstützt werden?

Der Lockdown ist eine grosse Herausforderung für alle Familien mit schulpflichtigen Kindern – wobei das Ausmass der Herausforderungen vom Alter und von der Anzahl Kinder sowie von der Familienzusammensetzung und der Arbeitssituation der Eltern beeinflusst wird. Wir dürfen nicht erwarten, dass die Eltern in die Rolle der Lehrperson als vermittelnde Instanz zwischen Schülerin bzw. Schüler und Lernstoff schlüpfen. Eine Klärung der Rolle der Eltern und der an sie gestellten Erwartungen während des Lockdowns kann viel Druck wegnehmen: Die Lehrpersonen bleiben die Hauptverantwortlichen für den Lernprozess und Eltern können diesen Prozess durch gute Rahmenbedingungen zu Hause fördern. Innovative, flexible und bedürfnisorientierte Angebote können die Eltern entlasten und das Gefühl vermitteln, nicht allein gelassen zu werden. Die Schulen bieten hier vielseitige Hilfestellungen an: Beratung und Unterstützung via Telefon (Hotline) oder E-Mail, Besuche vor Ort, Materialausleihe, Zustellung der Schulaufgaben mittels Briefkasten, digitale Austauschgruppen für Eltern, Entlastungsdienste in der Schule trotz Lockdown u.v.m. Wie auch im Schulzimmer wirkt sich ein stressarmes Umfeld positiv auf den Lernprozess aus.

Wie können Lernende unterstützt werden?

Interessante, ansprechende, multimediale und zugängliche Lerninhalte – ob digital oder analog – bilden eine gute Basis fürs Lernen. Weil das Lernen im stillen Kämmerchen nicht ausreicht, braucht es zwischenmenschliche Beziehungen, um den Lernprozess am Laufen zu halten. Interaktive Online-Kurse oder digitale Lernplattformen sind hier eine Stütze, da so ein Austausch mit der Lehrperson zu den Lerninhalten ermöglicht wird. Das digitale Peer-Learning, also das Arbeiten in kleinen Gruppen von Schülerinnen und Schülern im digitalen Raum, fördert die sozialen Interaktionen zwischen den Lernenden durch das gemeinsame Arbeiten am gleichen Inhalt. Nicht zu vernachlässigen sind für ältere Schülerinnen und Schüler die Interaktionen über Chatdienste oder soziale Medien, auch wenn dort nicht unbedingt über schulische Inhalte gesprochen wird.

ähnliche Beiträge

Im Auftrag der Westschweizer Kantone erarbeitet der Verlag Éditions AGORA sämtliche Lehrmittel für den Unterricht in «Ethik und Religionskulturen». Diese sind nun auf einem Online-Portal zusammengefasst, das über Edulog zugänglich ist. Yves Dutoit, Direktor der Éditions AGORA, über den Beitritt und die Digitalisierung der Lehrmittel.

Die aktuelle Ausgabe des Open-Access-Journals #schuleverantworten widmet sich dem Thema Künstliche Intelligenz (KI). Die Beiträge gehen unter anderem folgenden Fragen nach: Wie kann KI in der Schule am besten eingesetzt werden? Wie wird KI vom Hype zum integralen Bestandteil einer Lern- und Lehrkultur?

Mit Tipp10 lernen Schülerinnen und Schüler, mit zehn Fingern zu schreiben. Jetzt können sie über Edulog einfach auf den Online-Dienst zugreifen. Warum das den Alltag von Lernenden wie Dienstleistungsanbietern erleichtert und warum die Schweiz hier weiter ist als Deutschland, erklärt der Geschäftsführer von Tipp10, Tom Thielicke.